Textilinstallation am "Heilig-Geist-Loch"
Anlässlich der Goldenen Konfirmation 2019 wurde eine Textilinstallation mit Konfirmationssprüchen der Öffentlichkeit vorgestellt. Im Rahmen der offenen Kirche konnten die Besucher ihre Konfirmationssprüche auf Textilbänder schreiben. Anita Rudolf aus Stödtlen bearbeitete diese weiter mit einer Curcuma- Einfärbung für die Aufhängungen im Gewölbemittelpunkt der Kirche. Pfr. Gunther Reese deutete diese als die guten Einredungen fürs Leben.
Paracelsus in Mönchsroth
Im Jahr 1536 vollendete der bekannte Arzt, Naturforscher und Theologe Philipp Theophrast Bombast von Hohenheim (1493-1541), genannt Paracelsus, sein berühmtes Werk "Die große Wundartzney" im Kloster Mönchsroth. Im Rahmen seiner zahlreichen Wanderungen war er zu dieser Zeit Gast bei Propst Melchior Röttinger, vermutlich auf Vermittlung seines Bruders, dem Apotheker Dr. Paul Röttinger in Nördlingen.
An diesen Aufenthalt erinnert eine Paracelsus-Lithographie von Bernhard Heisig (1925-2011) aus dem Jahr 1994 am südlichen Eingang. Dieser Druck wurde 2017 von der Dörfler-Galerie in Schillingsfürst erworben. Der Maler Bernhard Heisig zählt zu den bedeutenden Malern der bekannten Leipziger Schule und galt als einer der wichtigsten Repräsentanten der DDR-Kunst. Bekannt wurde er unter anderem auch durch sein Porträt von Helmut Schmidt im Jahr 1986, das sich in der Dauerausstellung im Haus der Geschichte in Bonn befindet.
Stahlwelten mit Thomas Röthel auf dem Mönchsrother Friedhof
In diesem Sommer ist der aus Ansbach stammende und in seinem Atelier im nahegelegenen Mitteldachstetten wirkende Stahlbildhauer Thomas Röthel mit drei Großskulpturen erstmals Gast auf dem Mönchsrother Friedhof. Mit seinen Stahlskulpturen ist der regelmäßige Vertreter bei der Ansbacher Skulpturenmeile mittlerweile international bekannt, beispielsweise durch seine Ausstellungen auf der Schweizer Triennale der Skulptur in Bad Ragaz oder auf der Insel Mainau mit BEGE Galerien Ulm. Seine Arbeiten finden sich in unserer Region im öffentlichen Raum im Hofgarten in Ansbach, in Schillingsfürst, im Innenhof der Kunsthalle Schweinfurt und demnächst auch in Heilsbronn.
Während seines 1998 abgeschlossenen Studiums an der Nürnberger Akademie der Künste bei Prof. Johannes Peter Hölzinger entdeckte der ursprünglich als Holzbildhauer ausgebildete Künstler die Faszination des Stahls. Aus den Kräften der im Stahl angelegten Spannung formt er mit den Urkünsten des Schmiedehandwerks mit Hitze, Abkühlung und Kälte durch Ritzen, Biegen und Drehen die Idee seiner Skulpturen.
Eingeschnittene, verbogene und eingedrehte Stahlbarren und aufgeraute Oberflächen mit Zunderspuren regen an, über das Leben nachzudenken mit seinen Biegungen und Brechungen. Die Skulpturen treten in ein Gespräch mit den Betrachtern und laden ein, den Moment zu erfahren, in dem, wie Thomas Röthel sagt, "einem alles aufgeht und man sich neu sammelt." Dafür ist der historische Friedhof mit seiner Mauer und der ehemaligen Benediktinerpropstei St. Peter und Paul ein besonderer Ort.
Für die Evangelisch-lutherische Kirchengemeinde als Friedhofsträger ist das Projekt beispielhaft für eine Aufwertung des Friedhofs mit einer sinnvollen Nachnutzung der zunehmenden Freiflächen. Im kulturellen und sozialen Leben des Dorfes, so die Beobachtung von Pfrin. Anette und Pfr. Gunther Reese, wird der Friedhof immer wichtiger als Ort der Kommunikation und der Inspiration.
Dank von Spenden bleibt die Skulptur "Lebensbogen" vor dem Eingang der Kirche dauerhaft in Mönchsroth. Die beiden anderen Skulpturen "Doppelschale" und "Drehungen" sind den Sommer über auf dem Gelände zu sehen. Die Ausstellung wird unterstützt aus Mitteln des Kunstfonds der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern.
Die Skulpturen können täglich während der Öffnungszeiten des Friedhofs von 7.00 Uhr bis 20.00 Uhr besichtigt werden.
Predigt zur Eröffnung der Ausstellung mit den Skulpturen von Thomas Röthel auf dem Mönchsrother Friedhof